~ Frau Lucy Lou wird dement – Demenz bei Tieren ~

Hallo du liebe Seele!

Meine Frau Lucy Lou hatte in den letzten Wochen einen Demenzschub. Sie geht langsam auf die 16 Jahre zu und da darf man auch als Katze mal etwas vergessen.

Demenz ist noch relativ selten in den Gedanken bei uns Menschen, wenn sich das Wesen und Verhalten unserer tierischen Begleiter verändert.

Lucy war lange sehr gut drauf, aber in den letzten Wochen veränderte sie sich. Am deutlichsten zeigt es sich daran, dass sie viel unruhiger ist. Nachts kommt sie häufiger zu mir ins Bett und weckt mich, einfach weil sie wach wird und mich dann als Sicherheit und Anhaltspunkt sucht. Sie schläft auch am Tag nicht mehr ein paar Stunden durch, sondern wacht nach kurzer Zeit auf, läuft herum, will auf den Arm und kuscheln oder legt sich woanders für einen Moment hin. Auf den Arm möchte sie im Moment besonders oft. Auch dann, wenn es gerade überhaupt nicht geht, weil ich z.B. in einer Tierkommunikation bin. Ein anderes Merkmal ist, dass sie fast ununterbrochen schnurrt. Kaum ist sie wach und ich auch nur in Sichtweite, beginnt sie zu schnurren. Das ist schön, aber auch ein Zeichen für eine gewisse Unsicherheit. Vom vielen Schreien mag ich gar nicht erst erzählen. Frau Lucy liegt gern auf dem Sofa, wenn ich am Schreibtisch sitze. Es passierte jetzt häufiger, dass sie mit dem Rücken zu mir und mit dem Gesicht zur Rückenlehne lag und plötzlich anfing zu schreien. Sie hatte also vergessen, wie herum sie lag und suchte mich. Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass ihre Augen schon lange nicht mehr die Besten sind, aber sie damit gut zurecht kommt. Auch sitzt sie oft auf meinem Bett oder auf dem Teppich und sitzt und sitzt und sitzt. Das, was sie zum Glück nicht vergisst ist, dass sie gern isst. Deswegen sitzt sie auch oft vor der geschlossenen Küchentür und klagt ihr Leid – mit vollem Bauch.
Durch die Tierkommunikation weiß ich zum Glück, was sie will, aber die Demenz lässt sich dadurch nicht aufhalten und ich kann ihr auch die Verwirrung nicht nehmen. Ich habe jetzt zusätzlich zum vorhandenen Spielzeug und Fummelbrettern noch einen Schnüffelteppich gekauft. Denn bei Demenz ist es wichtig, immer mal wieder etwas Neues und anderes anzubieten, damit die restlichen Zellen im Gehirn arbeiten. Und den Schnüffelteppich liebt sie. Leckerlies gehen einfach immer.

Das Schöne an der Tierkommunikation ist, dass ich Lucy auf allen Ebenen wahrnehmen kann. Ich spüre die Verwirrung in ihrem Geist, aber auch die Klarheit in der Seele. Und so kann ich sie gut unterstützen. Ab und zu kommt sie zu mir und holt sich zusätzlich noch etwas Energie ab, denn auch mit der Energiearbeit kann man ganz wunderbar demente Tiere unterstützen. Meine beste Freundin unterstützt sie nun auch noch zusätzlich mit Energie.

Meine Nächte sind also im Moment eher weniger erholsam, aber ich bin über jeden Tag mit Frau Lucy dankbar. Und wenn es sein muss, dann werden wir auch irgendwann das mit den Windeln hinbekommen. Demenz ist kein Ko-Kriterium und auch wenn ich wenig schlafe und sie viel schreit, so haben wir bis jetzt 15,5 gemeinsame Jahre verbracht, mit vielen Höhen und vielen extremen Tiefen. Sie war immer an meiner Seite und so werde ich auch immer an ihrer Seite sein.

Wenn also auch dein Tier sich verändert, dann schau einmal, ob Demenz eine mögliche Erklärung sein kann und sei dir bewusst, dass wir diese Krankheit zwar nicht aufhalten können, aber wir können unsere Tiere auf vielen Ebenen unterstützen. Und auch uns selbst, denn eine dauernd schreiende Katze, geht auch auf die eigenen Nerven.

Herzensgrüße, deine Kerstin