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~ Menschenleben, Tierleben, Buddhismus, Karma, Selbstlosigkeit ~

~ Menschenleben, Tierleben, Buddhismus, Karma, Selbstlosigkeit ~

20190515_163541 Logo kleiner.jpgIch gehe nun schon seit einiger Zeit zu der Meditation der buddhistischen Mönche aus Päwesin. Sie leben und meditieren nach dem Lamrim. Es gibt im Buddhismus verschiedene Ausrichtungen, aber das ist jetzt auch gar nicht so wichtig. Letzte Woche war erneut „das kostbare Menschenleben“ unser Meditationsthema. Ich glaube ich habe mit kaum einem Thema solche Probleme wie mit diesem.

Es wird davon ausgegangen, dass das Menschenleben höherwertiger ist als ein Tierleben. Wenn man also in diesem Leben als Mensch nicht gut war und sein Karma“konto“ nicht entsprechend gefüllt hat, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass man im nächsten Leben als ein Tier wiedergeboren wird. Ich saß da und war tief in mir und hörte die Worte unserer Meditationsleiterin, und in mir stieg eine Wut auf. Und gerade jetzt, wo ich es niederschreibe steigen Tränen auf. Welcher Trugschluss, welche Verwirrung wird hier gelebt und weitergegeben? Wie kann ein Menschenleben wertvoller sein als ein Tierleben? Sie gehen achtsam mit Tieren um, darum geht es nicht. Mir geht es um die Wertung. Warum sollen Tiere niederer sein als wir? Wir Menschen sind Tiere!!! Wir sind Säugetiere. Und mal ganz ehrlich, wenn wir Menschen auf dieser Welt nicht wären, dann würde es Mutter Erde sehr viel besser gehen. Wie kann man also denken, dass ein Tierleben niedriger wiegt als ein Menschenleben? Tiere haben ein unglaubliches Bewusstsein. Sie sind so viel weiser als wir. Sie haben ihre Intuition und ihren Instinkt. Wir Menschen bekommen den innerhalb von wenigen Jahren aberzogen und abtrainiert. Deswegen ist Tierkommunikation und alles andere ja auch völliger Blödsinn und Hokuspokus. … Ok, ich steigere mich gerade rein … (durchschnaufen) … Wisst ihr, wenn ich die Vögel fliegen sehe, die Bienen und Hummeln, wenn ich die Eichhörnchen beobachte oder die Rehe etc. … die sind Natur, die sind echt, die sind wahrhaftig. Das Wort „echt“ hat für mich eine ganz spezielle Bedeutung, die ich in der Edelsteinkunde gelernt habe – alles was exakt so in der Natur vorkommt wird als „echt“ bezeichnet > deswegen gibt es auch keine Halbedelsteine o.ä., es sind alles Edelsteine, aber jetzt schweife ich ab. Ich wünsche mir für die Menschen, dass sie wieder echt werden – natürlich.

Wisst ihr, das lustige an der Meditation war, dass uns erzählt wurde, dass man als Tier auch ein Mensch werden kann, aber dafür müsse man besonders gut sein und gute Taten gemacht haben. So wurde uns eine Geschichte erzählt, wo eine Fliege ein Mensch wurde, weil sie immer wieder um eine bestimmte Statur herumflog. Deswegen gehen die Mönche mit ihren Hunden immer wieder um eine Statur in ihrem Kloster. Sie wollen damit den Hunden etwas Gutes tun und bewirken, dass sie eine Chance haben im nächsten Leben ein Mensch zu werden. Ich kann hier nur den Kopf schütteln, tut mir leid. Ich bin leider nicht in der Lage das wertfrei zu hören und aufzunehmen. Es macht mich einfach unglaublich traurig.

Ich höre mir immer wieder all die Gedanken und Erlebnisse an und immer wieder führt es schlussendlich zum Karma“konto“ und dass man möglichst viel Gutes tut, damit man wieder als Mensch geboren wird. All das freigiebige und helfende ist gar nicht selbstlos, sondern da spricht das Ego raus. Das alles wird aus einem Grund getan und ist nicht selbstlos. Selbstlos wäre es dann, wenn es einem egal wäre als was man wiedergeboren wird und ob man da Pluspunkte auf sein Karma“konto“ bekommt.

Ja, ich bin enttäuscht – das Ende einer Täuschung – und ich bin traurig darüber. Ich sehe mir meine Arbeit an und ich weiß, dass ich nicht so selbstlos bin, wie ich gern wäre. Ich mache meine Arbeit und nehme Geld, weil ich von etwas leben muss. Und wenn ich unentgeltlich helfe, dann schwingt in mir natürlich auch irgendwo die Hoffnung mit weiterempfohlen zu werden. Ich poste Beiträge, teile mein Wissen und biete meine Hilfe an, weil ich dadurch eine Reichweite erhalte und ich vielleicht irgendwo und irgendwie einen Menschen erreiche, dem ich helfe, aber der mir auch irgendwie dann finanziell dabei hilft zu leben. Wie können wir also wirklich selbstlos sein? Geht das überhaupt?

Worauf will ich nur hinaus? Ich wünsche mir das wir viel mehr hinterfragen und in uns hören, ob dies auch wirklich uns entspricht und unsere persönliche Wahrheit ist. Ich kann das Menschenleben nicht kostbarer sehen als ein Tierleben, weil ich mit Tieren spreche, sie spüre und weiß welches Bewusstsein sie haben. Ich kann auch kein Menschen- oder Tierleben höher schätze als ein Pflanzen- oder Pilzleben oder das eines Steines. Nichts davon ist mehr oder weniger wichtig oder wertvoll.

Mir laufen die Tränen und ich denke ich werde sehr genau in mich hineinsehen und -fühlen, wo und wie ich selbstlos sein kann, denn ganz ehrlich, wenn es so sein sollte, wie die Mönche es erzählen, dann ist es mir egal ob ich ein Mensch oder Tier oder Pflanze, Pilz oder Stein im nächsten Leben werde. Ich möchte helfen damit es anderen besser geht, nicht weil ich irgendein Karma“konto“ habe und es mir wichtig ist, ob ich im Plus oder Minus steh. Nur das selbstlos-sein ohne den Gedanken an Weiterempfehlung, Klienten und Existenz, das muss ich wirklich noch üben.

? Herzensgrüße, eure Kerstin

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