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~ Gouvernante – mein Wort ist Gesetz ~

~ Gouvernante – mein Wort ist Gesetz ~

20180620_173850 bearb Logo kleinerVor einigen Wochen erlebte ich etwas und das geschah auch nicht zum ersten Mal. Ich sagte etwas und mein Gegenüber verstand meine Worte als fest gesetzt und beinah schon als Gesetz. Das ist ein Punkt, an dem ich immer wieder schaute und schaute und versuchte herauszufinden, was genau es war. Was tat ich und wie? Aber ich kam einfach nicht darauf. Wie das Leben so spielt, hatte ich genau an dem Tag einen Termin bei einer Lehrerin von mir und ich erzählte ihr das Geschehene und wir begannen zu Zweit eine kleine Aufstellung zu machen. Sie nahm erst die Rolle meines Gegenübers ein und dann die Rolle des Anteils in mir, der „Gesetze sprach“. Ich schaute und fühlte und verstand, dass mir gegenüber eine Gouvernante saß – streng, resolut, bestimmend und hart. Autsch, das tat weh. Nun wollte ich auch gern diese Gouvernante spüren und mit ihr in Kontakt treten. Also nahm ich den Platz ein und augenblicklich schimpfte sie mit mir – meinem jetzigen Ich. Einige der Worte kannte ich, denn es sind Worte die ich mir auch sage, wenn auch weniger häufig als in der Vergangenheit. Spannenderweise habe ich mich eher selten mit meinen Ahnen beschäftigt und viel mehr mit meinen vergangenen Leben. Da darf ich noch viel forschen und entdecken. Ja und diese Gouvernante ist eine Ahnin von mir. Ich weinte bei dieser Härte und ihren Worten und ein paar Momente später tauchte eine weitere Frau auf – weich, in einen roten Umhang gehüllt, sanft und doch sehr präsent. Die Gouvernante richtete die Worte nun an diese Frau und Bilder erschienen. Zwei kleine Mädchen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Die eine nahm Klavierunterricht, sang, malte und saß bei Tisch korrekt gekleidet und angemessen. Ihre Wortwahl war gebildet und mit ihrem Benehmen und ihrem Können machte sie ihre Eltern sehr stolz. Das andere Mädchen kletterte auf Bäumen, spielte auf der Erde, malte mit den Fingern wo es ihr gefiel und saß oft zapplig und mit schmutzigen Fingern und Kleidern am Tisch, wenn sie nicht sogar in der Küche bei den Angestellten aß. Zwei Schwestern. Und ich spürte die Traurigkeit der Gouvernante, denn sie hatte alles getan, um ihren Eltern zu gefallen, um sie stolz zu machen und es ihnen recht zu machen. Repräsentant für die Familie. Sie lehnte ihre völlig freie und chaotische, ja sogar das Wort „jämmerlich“ fiel, Schwester ab. Sie verstieß sie und so zog diese weiche, freie Frau in den Wald. Die Gouvernante sorgte für die Eltern, arbeitete hart, ließ keinen Mann an sich heran und wurde immer härter und verhärmter mit den Jahren. Diese Aufstellung war ihr erstes Zusammentreffen seit dem sie ihre Schwester verstoßen hatte. Ich ehrte die Gouvernante, denn was sie tat war auf eine gewisse Art und Weise selbstlos und sie ging wohl mit niemandem so hart ins Gericht wie mit sich selbst. Erschreckend war für mich, wie viele Parallelen ich zu der Gouvernante in meinem Leben, in meiner Vergangenheit und Kindheit fand. Das muss nun erst einmal verarbeitet werden. Ich weiß nicht mehr wie, aber die Eltern kamen und die Schwestern vertrugen sich wieder. Sie versöhnten sich und gemeinsam konnten sie nun ins Licht gehen, wo sie heilen.

In dieser Aufstellung lehnte ich sehr lang die Gouvernante ab und fühlte mich zu der freien Schwester hingezogen. Nun lerne ich diesen Anteil, der mir vererbt wurde – und natürlich wurden mir beide Anteile vererbt – zu lieben.

Mein Leben hat eine Wandlung vollzogen. Als Kind und Jugendliche lebte ich wie die Gouvernante. Ich tat alles um es meinen Eltern recht zu machen, machte keine Probleme und machte alles mit mir aus. Ich war selbstständig, selbstbewusst und erwachsen. Und einiges davon wurde irgendwann zu einem Schauspiel, so wie bei der Gouvernante – funktionieren, funktionieren, funktionieren. Nun zieht es mich mehr zu der freien Schwester hin – zum Wald, zur Natur, zur Freiheit. Aber das, was man Jahre, Jahrzehnte lebte, legt man nicht so schnell ab. Die „Gesetze“ kommen also von der Gouvernante in mir. Und nun ist die Frage, wer hört sie? Welcher Anteil in den Menschen, die die „Gesetze“ hören tritt bei ihnen zu Tage?

Alles Liebe,

eure Kerstin

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