~ gemachte Fehler, Schuld und Scham ~

Hallo du liebe Seele!

Schuld und Scham sind für so viele Menschen ein großes Thema und eine große Blockade. Das war auch bei mir so.
Fehler macht keiner von uns gern und doch sind wir alle nicht davor gefeit. Besonders schlimm ist es für uns, wenn diese Fehler Auswirkungen auf unsere Kinder oder Tiere haben. Dann sind Schuld und Scham besonders groß. Fragen wie “Wie konnte ich nur?” oder “Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen?” oder “Ich hätte es anders machen müssen.” tauchen auf. Wir beginnen uns damit weh zu tun und Schmerzen zuzufügen. Oft tauchen dann solche Gedanken auf wie “Ich darf das nicht vergessen, was ich damals gemacht habe, damit das nie wieder passiert.” oder “Ich bin so schlecht/falsch/ein Fehler.” oder “Ich kann das nie wieder gut machen.”. Wir versuchen alles, um es irgendwie wieder gut zu machen und bestrafen uns selbst mit vielen dunklen Gedanken.

Ich möchte dir sagen … Du bist damit nicht allein. Ich selbst habe auch Dinge in meinem Leben getan bzw. nicht getan, wofür ich mich sehr lange selbst bestraft und geschämt habe. Ich habe mich dafür gehasst und verachtet. Ich dachte “Ich darf das nie vergessen und muss es mir immer vor Augen halten, nur damit soetwas nie wieder passiert.”. Das waren schwere Ketten, die ich mir da selbst angelegt hatte und die ich über ein Jahrzehnt mit mir herumgetragen habe.

Was sich gezeigt hat, ist, dass ich nicht allein bin. Wir alle sind mal überfordert und das darf sein. Wir sind Menschen und keine Roboter. Wir haben unsere Listen, unsere To-Dos, unsere Gedanken, unsere Erwartungen und unsere Ziele und Pläne. So viel schwirrt in unserem Kopf herum. Mit all dem können wir gar nicht im Hier & Jetzt sein und auch gar nicht entspannt auf das Leben reagieren. Irgendwann ist der Akku leer oder das Fass voll und dann platzt es aus uns heraus oder legt uns so lahm, dass gar nichts mehr geht. Von heftigen Wutausbrüchen über Depression bis hin zum Messietum kann alles passieren. Auch kann es sein, dass wir aus dieser Verzweiflung, die uns bei Überforderung umgibt, unsere Tiere weggeben oder vielleicht sogar einschläfern lassen, wenn sie krank sind.
Egal was passiert und egal aus welchem Grund wir etwas tun oder nicht tun … Schuld und Scham sind die Folge … und oft hassen wir uns selbst so sehr dafür, dass wir jeden Zugang zu uns selbst verlieren.

Es mag extrem klingen, was ich schreibe, aber  tatsächlich bin ich mit vielen Menschen im Gespräch, die mir erzählen, dass sie ihr Tier nicht mehr leiden sehen konnten und es deswegen haben einschläfern lassen und nun sich immerzu fragen, ob es noch hätte leben wollen und können. Und ob sie einen Fehler gemacht haben. Andere Menschen waren mit ihren Nerven so am Ende, dass sie ihr Tier oder Kind angeschrien haben, als es immerzu laut war. Schuld und Scham sind dann so groß und der Selbsthass wächst. Und kaum jemand mag es zugeben, denn die Welt, die sich uns zeigt, scheint ja so heil zu sein. “Jeder schafft das, nur ich nicht.” Und noch einmal möchte ich dir sagen … Du bist nicht allein.

Ich habe schon vieles gehört und gelesen. Und ich habe niemanden dafür verurteilt. Warum auch … das steht mir gar nicht zu. Ich war und bin nicht in den Schuhen meines Gegenübers unterwegs. Ganz im Gegenteil, ich bin dankbar für das Vertrauen, welches mir entgegengebracht wird. Ich ehre und schätze die Menschen für ihre Offenheit und Ehrlichkeit. Und ich bin für sie da. Ich höre zu und entweder sprechen wir mit ihren Tieren darüber oder ich begleite sie durch eine Work. Oft entsteht dadurch sehr viel Erleichterung, innere Ruhe und Selbstliebe. Denn zu erkennen, was einst war, wie es einem selbst ging und wie lang man sich mit der Schuld und Scham verletzt hat, führt sie wieder zu sich … das ist für mich Heilung.

Sei dir also bitte gewiss … Du bist nicht allein. Und ich bin für dich da, wenn du deiner Schuld und Scham heilsam gegenübertreten willst.

Herzensgrüße, deine Kerstin