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~ bewusst werden statt loswerden wollen ~

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Bewusst werden statt loswerden wollen Kerstin Kochler

Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Liebeskummer, Grübeleien, Motivationslosigkeit, Traurigkeit, Wut … wir können dies Liste auf physischer und psychischer Ebene sehr lang weiterführen und vermutlich wird jeder von euch Lesern noch etwas hinzufügen können, was er/sie gern loswerden wollen würde. Das Problem beim “loswerden wollen” ist, dass wir unsere ganze Energie und unseren Fokus darauf legen, dass es weggeht und wir es nicht mehr haben/fühlen wollen. Nur wissen wir ja mittlerweile, dass unsere Energie immer dort ist, wo wir unseren Fokus darauf legen. Und wenn unsere Energie darauf liegt, was wir loswerden wollen, dann führt es dazu, dass wir es nur noch mehr festhalten.

Denke ich also die ganze Zeit, dass ich keine Schokolade da habe (hab ich grad wirklich nicht), dann wird sich in mir alles nur noch darum drehen, dass ich keine Schokolade da habe, aber unbedingt welche will und ich überlege mir, wie ich an welche komme und mein Jieper wird immer größer.
Denke ich die ganze Zeit an meine Rückenschmerzen, wird mir nur einfallen, was ich alles nicht tun kann, woran sie mich hindern und was ich aber gern tun möchte, und bei allem was ich tue, wird mir der Rücken noch viel mehr schmerzen. Und das kannst du auf alles andere auch beziehen.

Was hilft, ist, sich dessen bewusst zu werden. Werde dir darüber bewusst, wo deine Gedanken/deine Energie/dein Fokus sind und spüre, was diese Gedanken für Auswirkungen haben.
Denke ich also nur daran, dass ich keine Schokolade habe, wird mein Heißhunger immer größer, der Stress steigt (Stresshormone) und ich beginne entweder rumzufressen oder überlege (grübel) mir, wo ich jetzt zum Sonntag noch welche her bekomme. Ich bin dann in einem Tunnel, in dem ich nichts anderes wahrnehme als mein Jieper nach Schokolade.
Denke ich nur an meine Rückenschmerzen, dann werde ich aufzählen, woran sie mich alles hindern und das wird mich wütend und traurig machen, und ich fühle mich als Opfer meiner Rückenschmerzen.

Werde ich mir der Auswirkungen meiner Gedanken bewusst, dann kann ich mich viel eher fragen, woher jetzt der Jieper nach Schokolade wirklich kommt. Fühle ich mich einsam? Bin ich gestresst? Hat es vielleicht mit einem Belohnungssystem zu tun? Oder bekomme ich meine Periode und dreh deswegen durch? Erkenne ich den wahren Grund, dann kann ich ganz anders mit mir umgehen und mich um das kümmern, was ich wirklich brauche.
Bei den Rückenschmerzen kann ich mich, wenn ich den Fokus anders lege, vielleicht feststellen, was ich stattdessen tun kann. Vielleicht sollte ich mal wieder ein paar Rückenübungen machen, statt den Garten umzugraben? Oder ist die Matratze doch schon etwas älter und es wäre Zeit für eine Neue oder ein neues Kissen? Vielleicht wird mir dann auch bewusst, dass ich die letzten Tage viel zu viel gesessen habe und auch noch sehr krumm und entscheide mich daher für einen ganz gemütlichen Spaziergang?

Der Punkt ist, wenn wir uns dem, was wir im Ursprung loswerden wollen, bewusst werden – in den Auswirkungen (physisch und psychisch) und woher sie kommen – dann öffnet sich unser Horizont, unser Bewusstsein und wir sind zu viel mehr fähig. Wir werden und sind dann wieder handlungsfähig, wo wir davor wie gelähmt sind, uns im Kreis drehen und keinen Ausweg finden.

***

Ich möchte dich bitten, dass du für einen Moment die Augen schließt und das was du bis hierhin gelesen hast, einmal in dir nachfühlst. Kannst du das, was du gelesen hast fühlen? Kannst du es in dir finden?

Ich höre sehr oft von meinen Klienten, dass sie das ja alles wissen und schon unzählige Male gelesen haben – ja, haben sie. Habe ich auch. Ich habe es davor nur nie gefühlt. So wie sie es auch nicht. Lesen wir nur etwas, dann gibt es den einen kurzen AHA-Moment, der vielleicht auch mal ein paar Tage anhalten kann, nur ist dieser nicht von Dauer, weil wir ihn nicht verinnerlicht haben. Fühlen wir das, diesen AHA-Moment und beziehen ihn mit Beispielen auf unser Leben, dann bleibt er uns erhalten – weil es nun in unserem Bewusstsein ist.
Daher … fühl bitte einmal in dich hinein und nimm wahr, was du gelesen hast. Kannst du es in dir finden und fühlen? (und hier ist ein “ja” genauso gut wie ein “nein”, denn das was ich schreibe ist meine Wahrheit und du darfst deine finden)

***

Eines möchte ich noch zum Schluss sagen. Es geht mir nicht darum, dass du etwas vergessen sollst oder dir sagst: “Ich mag gar keine Schokolade.” oder “Ich habe keine Rückenschmerzen.” … darum geht es nicht. Es geht mir um das dahinter und welche Auswirkungen unsere Gedanken haben. Denn hinter dem Jieper nach Schokolade steht oft der Gedanke “Ich brauche jetzt Schokolade(, weil ich z.B. einsam bin).” und hinter dem sich von den Rückenschmerzen eingeschränkt fühlen, ist oft ein Gedanke wie “Die Rückenschmerzen sollen verschwinden.” oder “Die Rückenschmerzen schränken mich ein.”. Wenn du dir dem “dahinter” bewusst wirst inkl. der Auswirkungen, dann wird es leichter werden. Die Rückenschmerzen werden vielleicht nicht völlig verschwinden, aber da du mehr Handlungsmöglichkeiten hast, können sie durchaus weniger werden – weil du zum einen nicht mehr deine ganze Aufmerksamkeit auf den Schmerz legst und weil du eventuell herausfindest, was dir gut tun könnte. Je bewusster du wirst, umso eher wird das, was du loswerden willst, dich loslassen. Bewusster werden statt loswerden wollen.

Das Thema “Gedanken finden, hinter den Gefühlen” ist allerdings noch einmal ein ganz anderes Thema. Ich merke bei meinen Klienten, wie schwierig es ist, sich seiner Gedanken bewusst zu werden. Und hier meine ich Gedanken im Sinne von Bewertungen, Urteilen, Forderungen und nicht im Sinne von Fragen. Hinter einer Frage wie zum Beispiel “Wie kann ich das nur schaffen?” steht meistens der Gedanke “Es sollte anders sein.”. Ein Gedanke, der hinter den meisten Fragen an uns selbst steht. Aber dazu, vielleicht ein anderes Mal mehr – oder persönlich im Coaching.

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