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~ Tod und Trauer, Menschen und Tiere ~

~ Tod und Trauer, Menschen und Tiere ~

Collage Stadtgottestacker 2009

Den Montag mit solch einem Thema zu beginnen, ist vielleicht nicht das Schönste und Leichteste, aber gerade nach dem Totensonntag möglich.

Gestern dachten wohl sehr viele von uns an all ihre Lieben, die nicht mehr auf dieser Erde sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie menschlicher oder tierischer Gestalt waren. Wir liebten sie alle und unsere Gedanken sind bei ihnen – an jedem einzelnen Tag unseres Lebens.

Wir Menschen wissen, wie es sich anfühlt zu trauern, wie es sich anfühlt jemanden gehen zu lassen und so fühlen auch unsere Tiere.

Die 5 Phasen der Trauer kennen die meisten von uns:
Leugnen
Wut
Verhandeln
Depression
Akzeptanz

Wie gehen unsere Tiere mit dem Verlust ihrer Lieben um?
Stirbt ein tierischer Freund, dann ist es sehr wichtig, dass sie sich verabschieden können. Sie müssen sehen und riechen, dass die Seele gegangen und der Körper ohne Leben ist. Als meine Mary Lou damals starb und ich sie meiner Lucy Lou zeigte, hob sie die Pfote und berührte erst sanft den Kopf und dann haute sie zu, als wolle sie sagen „Wach endlich auf!“. Danach überwog meine Trauer und ich konnte die von Lucy Lou gar nicht mehr wahrnehmen. Heute weiß ich, dass auch ihr Mary Lou sehr fehlte und sie all diese Phasen durchlief. Meine Trauer (ich blieb sehr lange in der Phase „Depression“ hängen) stresste Lucy Lou und überforderte sie. Ich dachte immer, dass meine beiden Mädels sich nicht grün waren und nicht mochten, aber nach Mary Lous Tod, wurde ich eines Besseren belehrt. Wenn wir also glauben, dass unsere Tiere miteinander keine enge Verbindung haben, so dürfen wir uns gewiss sein, dass wir uns irren und sie ebenso sehr trauern wie wir.

Kürzlich durfte ich mit einer Katze sprechen, die ich schon sehr lang und sehr gut kenne. Auch in ihrem Rudel ging kürzlich jemand. Sie war sehr pragmatisch und sagte, dass es klar war, dass einmal ihre Schwester gehen wird. Das Rudel verändert sich immerzu. Auch sie selber wird eines Tages gehen. Und auch wenn sie in unserem Gespräch nicht jammern und weinen wollte, so trauerte auch sie. Sie war einfach nur rationaler und wusste sehr genau was bei ihr alles passiert und dass es aber auch wieder vergehen wird.
Andere Tiere brechen zusammen und verlieren den Lebensmut, wenn ein tierischer Freund stirbt. Auch das ist möglich.

Wie sieht es aus, wenn der Mensch vor dem Tier geht?
Wir nehmen ein Tier zu uns, mit dem Bewusstsein, dass dieses vor uns gehen und dass das Tier sein ganzes Leben bei uns verbringen wird. Nur gibt es einen Punkt, den wir nie ganz erfassen können – unseren Körper. Unser Körper kann aus den verschiedensten Gründen „versagen“ und dann bleibt das geliebte Tier zurück. Häufig nehmen Freunde oder Verwandte das Tier zu sich, manchmal allerdings werden sie auch ins Tierheim gegeben. Für die Tiere ist der Verlust des Menschen sehr schlimm. Sie waren immer zusammen und der Mensch war nicht nur Dosenöffner, sondern auch sehr oft Bezugsperson und Lebensaufgabe. Nach meinem Empfinden ist diese Trauer, je nachdem wie lang Mensch und Tier zusammenlebten, intensiver, denn sie verlieren nicht nur den Menschen, sondern meist auch ihr Zuhause. Schlag auf Schlag kommen die Veränderungen und das, während sie in einer der Trauerphasen stecken. Tatsächlich gibt es hier Tiere, die dann aufgeben und nicht mehr leben wollen. Es gibt Tiere, die ihrem Menschen folgen wollen und wo Tierheim, Freunde oder Verwandtschaft tun können, was sie wollen – das Tier wird gehen.

Der Tod ist Teil des Lebens. Wir wissen es und doch ist in uns häufig dieses „nicht-wahrhaben-wollen“. Der Tod ist das Schlimme, das Böse. Und doch ist es nicht so. Wir haben Angst vor dem Tod, weil wir unser Leben nicht leben. Weil wir nicht die Freude leben, die wir wollen. Wir verwirklichen uns nicht. Wir tun nicht das was wir wollen. Und ganz menschlich, halten wir uns an Altem fest.
Auch wenn ich weiß, dass der Tod zum Leben gehört und wir alle einmal gehen müssen, so graut es auch mir vor dem Tag, wenn meine Raubtiere, meine Eltern oder Freunde gehen. Dann werde auch ich trauern. Auch dann, wenn ich mit ihnen jederzeit reden kann. Es ist natürlich. Der Tod gehört zur Natur. Und sehen wir in die Natur, so sehen wir gerade „das Sterben“ – die Blätter fallen und das Leben in den Pflanzen zieht sich zurück. Einjährige Pflanzen sterben, für sie wird es kein Frühjahr geben.

Was können wir also tun?
LEBEN! Leben, leben, leben. Wir können die Zeit mit unseren Lieben genießen und so freudvoll und liebevoll ausfüllen wie nur irgendwie möglich. Wir können unsere „Löffel-Liste“ schreiben und leben. Wir können liebevoll zu uns sein. Und wenn ein Liebling diese Erde verlässt, dann können wir trauern und uns freuen und dankbar sein, dass wir dieses Wesen kennenlernen durften. Und ihnen zu liebe dürfen wir das Leben noch viel intensiver leben.

Ich bin dankbar dafür, dass ich Menschen und Tieren helfen darf, wenn einer ihrer Lieben gegangen ist. Mit ihnen noch einmal zu sprechen tut gut und hilft ungemein. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Denn damals, nach Mary Lous Tod, war es eine TK, die mich zurück ins Leben brachte. Und manchmal darf ich auch die Lieben während des Sterbeprozesses begleiten. Der Tod ist nicht das Böse oder irgendein Übel. Der Tod ist eine Veränderung der Energie. Der Körper geht, aber die Liebe bleibt und es liegt an uns die Erinnerungen weiterzutragen, denn so leben unsere Lieben weiter.

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